Expedition nach Istanbul
Dienstag, 15. Oktober 2019 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Wächter
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Kunst ist Austausch, ist Kommunikation. Spürbar in der aktuellen Ausstellung „die Adahan Expedition“ im Kunstraum Grevy: Parallel präsentieren 22 türkische und deutsche Künstler ihre Werke jeweils in Köln und in Istanbul.
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Ralph Ley – SteuerberaterEs ist nicht nur die langjährige Städtepartnerschaft, die Köln mit Istanbul verbindet. Nun trägt auch Arndt Schäfer vom Kunstraum Grevy mit seinem Ausstellungskonzept zum Austausch der Nationen bei. Neun Künstler aus Istanbul zeigen ihre Werke im Hinterhaus an der Rolandstraße 69, zwei deutsche, von Schäfer vertretene Künstler, sind auch darunter. Zugleich präsentieren neun Künstler des Kunstraums in der Istanbuler Concept Gallery ihre Arbeiten.
Zweimal Bilder, dazwischen 2500 Kilometer
Während die türkischen Künstler eine Woche lang in Köln privat leben und so das Leben dieser Stadt kennenlernen, verbringen die Kölner Künstler eine Woche in Istanbul. 20 Menschen, die jeweils die Leben und Kunstzentren ihrer Gastgeber entdecken. Auch das ist Städtepartnerschaft, davon ist Schäfer überzeugt. Den Impuls dazu gab Sven Nowak von der Kunstnavigation.
Eine Ausstellung mit Arbeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite die dunklen Porträts von Didem Kavuzlu, die eher untypisch für unsere Zeit erscheinen, erinnern sie doch stark an Rembrandts Werke. Doch düster wirken sie nicht. Im Gegenteil, die Porträtierten strahlen eine gewisse Ruhe und Zufriedenheit aus. Direkt daneben eine großformatige Leinwand. Schnörkelige goldene Motive auf blauen und grünen quadratischen Elementen, die dem Werke eine gewisse Tiefe verleihen, sind hier zu sehen. Die Arbeit tägt den schlichten Titel „154“.
Weite türkische Landschaften in Schwarz-Weiß und gegenüber grell, bunte Bilder, die zwischen Pop-Art und naiver Malerei einen echten Farbtupfer in den Kunstraum setzen. Auf der anderen Seite die Keupstraße in Mischtechnik auf Holzplatten gebannt.
Direkt am Eingang wird der Besucher von einem zähnefletschenden Monster begrüßt. Wehe dem, der hier eine Assoziation zu gewissen Personen herstellt. Die Ausstellung ist alles, aber nicht politisch. Trotz oder wegen der aktuellen Lage.
Lebensgroße Fotografien
Beeindruckend sind die fast lebensgroßen Fotografien verschiedener Menschen von Necat Nazaroglu.
Vor schlichtem weißen Hintergrund stehen sie, nur sie ohne ablenkende Umgebung. Dazu zieht Nazaroglu mit seinem Minifotosstudio durch die Straßen und über die Plätze Istanbuls. Da steht ein Musiker mit seiner Geige, ein Fotograf mit seiner Kamera, ein Feuerwehrmann, ein Geschäftsmann, eine Landfrau mit ihrem kleinen Hund auf dem Arm. Einige lächeln, andere schauen ernst. Keine Farbe lenkt den Betrachter ab, keine Umgebung. Der Höhepunkt während der Ausstellung ist das kleine Fotostudio von Nazaroglu und seiner Kunstaktion „Ich, Du Wir“. Jeder, der die Midissage am 23. Oktober von 18 bis 21 Uhr oder die Finissage am 31. Oktober zwischen 18 bis 21 Uhr besucht, kann sich ablichten lassen und bekommt die Fotos später sogar zugeschickt.
Midissage am Mittwoch den 23. Oktober von 18 bis 21 Uhr und 31. Oktober 18-21 Uhr Finissage – weiter Termine auf Anfrage 0172 / 73 20 515
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