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Kultur

Mamma Grappa: „Die Beziehung zum eigenen Mann – In der Regel saubanal“

Donnerstag, 7. November 2019 | Text: Alida Pisu | Bild: Gaby Falk/Wolfgang Weimer

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Gabriele Dressler, waschechte Südstädterin und Mitbegründerin des legendären Frauenkabaretts „Mamma Grappa“, macht sich zu ihrem 70. Geburtstag selbst ein Geschenk. In ihrer Autobiografie „Mein schrecklich schönes Leben“ blickt sie auf Höhen, Tiefen und auf ihre Kabarett-Zeiten zurück. Vor der offiziellen Vorstellung ihres Buches traf sich Meine Südstadt mit ihr zu einem Gespräch.

Anfang der achtziger Jahre wart Ihr mit Mamma Grappa Pionierinnen des Frauen-Kabaretts. Wie kam es dazu, dass ihr den Weg auf die Bühne gefunden habt?
In der Uni hing ein Zettel, dass eine Frau andere Frauen suchte, die mit ihr Kabarett machen. Wir waren dann anfangs ungefähr 15 Frauen, die sich getroffen haben. Ich hatte ja nie etwas mit Kabarett zu tun, hatte Volkswirtschaft studiert und einen ziemlich drögen Beruf. Deshalb fand ich das klasse, weil ich auch immer der Klassenkasper gewesen war. Mir lag die Komik einfach. Den anderen Frauen waren mehrheitlich die Frauenthemen wichtig.

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Ihr habt also frauenbewegtes Kabarett gemacht?
Ja. Die Frauenbewegung tobte, wir haben uns mit Themen wie Frauen und Männer, Frauen und Universität auseinandergesetzt, es ging um die Schwierigkeiten, die Frauen in ihren jeweiligen Berufen hatten. Das war unsere Motivation. Mein Anliegen war auch, die Humorlosigkeit, das Dröge der Frauenbewegung aufzumischen.

Mamma Grappa: Birgit Pacht, Gabriele Dressler und Heike Michaelis (v.l.).

Wie habt ihr das geschafft?
Wir haben was anderes gemacht als die Männer. Die Männer haben meist Stand-up-Comedy gemacht, das heißt, sie haben eine Nummer erzählt. Und wir haben Szenen gespielt, die sehr witzig waren. Meine Lieblingsszene, angelehnt an Loriot, war die Videopartnerschaft. Ein Mann, das war ich, suchte eine Frau und ist so lange interviewt worden, bis er nicht mehr konnte und dann hat er einfach gesagt: „Ich bin eine Sau!“ Das ist immer super angekommen. Wir haben aber auch Szenen gespielt, die total schockiert haben, zum Beispiel eine Kirchen-Szene, nach der manche Leute empört gegangen sind. Früher konnte man die Leute noch provozieren! So hatten wir auch eine legendäre Porno-Synchronisations-Nummer. Das war zu der Zeit überhaupt nicht gang und gäbe. Wir waren avantgardistisch und der Zeit weit voraus.

Kann man auch heute noch provozieren?
Heute kann man immer noch mit Sexualität provozieren, auch mit Kirche. Sonst ist es schwierig.

Was ist anders geworden? Worum dreht sich Comedy heute? Kabarett kommt ja kaum noch auf die Bühne.
Uns war es sehr wichtig, was wir inhaltlich spielen. Die heutigen Stand-up-Comedians nehmen Alltagsfragen und es geht ihnen eher darum, immer zum Lachen zu bringen. Unser Anliegen war, die Leute auch mal zum Nachdenken zu bringen. Das ist bei Kabarett schon der Fall, da geht es zunächst um inhaltliche Fragen. Das zweite ist erst die Ebene, die Leute zum Lachen zu bringen.

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Heute ist Comedy ja absolut in, manche Comedians füllen Riesenhallen, haben eigene Fernsehshows. Bedauerst du manchmal, dass du das nicht mehr erlebt hast?
Um Gottes Willen! Ich habe sehr gerne gespielt, war eine ziemliche Rampensau, habe Gott und die Welt gekannt. Aber es ist nicht mehr mein Ding, was heute auf der Bühne zu sehen ist. Die Art von Kabarett, die ich gut finde, kommt da nicht mehr sehr oft vor. Mir sind die Themen schon zu banal. Die Beziehung zum eigenen Mann – das ist in der Regel saubanal.

In der Realität aber auch schon mal sautragisch. Wann und wo stellst du deine Autobiographie vor?
Am kommenden Sonntag, 10. November, um 17.00 Uhr mache ich im Roland Eck in der Rolandstraße eine Lesung. Jeder ist herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Vielen Dank für das Gespräch!

Text: Alida Pisu

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