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Kolumne

SPD? Der Lükenfüller ist sich ziemlich mit sich einig: Wir sind Chef!

Montag, 2. Dezember 2019 | Text: Stefan Rahmann

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Liebe Lükes-Liebes-Leben-Leser, ich weiß, dass Ihr so stark sein könnt wie Ihr heute müsst: Lüke nimmt für diesen Montag eine Auszeit. Ich bin der Lükenfüller und habe nichts als die Hoffnung, den gewohnt hohen Bildungsanspruch dieser montäglichen Texte aufrecht zu erhalten. Widmen wir uns zunächst der Sozialdemokratie. Unser Norbert, der „Bernie Sanders von Sülz“ (Der Spiegel), war schon immer einer von uns. Ehemaliger Dezernent in unserem Köln, unerschrockener CD-Käufer als unser Finanzminister, Stammgast bei unserer Fortuna im Südstadion. Keine Frage: Damals bei Ratze waren wir alle laut „Bild“ Papst. Jetzt sind wir SPD-Chef. Aber ob die Kirche oder die Sozen die höheren Austrittszahlen haben, kümmert uns nicht die NoWaBohne. Wir sind oben. Hauptsache. Damals wie heute.

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Spinat aufwärmen und einfach mal absteigen

Und weiter geht die wilde Fahrt durch die Untiefen des bildungsbürgerlichen Elends. Räumen wir zunächst mal mit drei weit und auch in der Südstadt verbreiteten Vorurteilen auf. Ja, Spinat kann man aufwärmen. Und ja, Aufgetautes kann man wieder einfrieren, wenn man es nicht gerade in der prallen Sonne zwischengelagert hat. Und nein, als Radfahrer hat man auf Zebrastreifen nicht die Vorrechte, die Fußgänger gegenüber den Motorisierten genießen. Absteigen ist angesagt. Wir Pedaleurinnen und -leure sollten also nicht allzuviel von unserem Tagesglück verbraucht haben, wenn wir an dunklen Dezemberabenden leicht suizidal aber dennoch lebensfroh und grundlos optimistisch mit hohem Tempo ohne Licht und schwarz gewandet vorm Hütten über die Bonner Straße brettern. Da kann man schnell mal ganz schön schief fliegen. Wenn die Motorisierten auf ihrem Recht mit dem Gasfuß beharren.

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Doppelfehler vermeiden

Boris Becker, weiß Gott kein Kleiner aus dem Radel-Land der Lichter und Lenker, hat mal gesagt: „Ich mache jeden Fehler nur einmal.“ Also keine Doppelfehler. Sozusagen. Ich habe mir dieses Motto natürlich zu Herzen genommen. Kürzlich bin ich an einem Montagmorgen am Pfandflaschen-Automaten beim Rewe vorstellig geworden. Vor mir waren mehrere Pfandflaschensammler dabei, ihre Wochenend-Sammlung zu Geld zu machen. Ich habe es ihnen herzlich gegönnt. Jeden Cent. Der Markt ist eng, wie man hört, und angesichts unserer kläglichen Sozialpolitik hart umkämpft. Aber am Automaten zog es sich halt. Zwecks Vermeidung eines Doppelfehlers bin ich also die Woche danach auf einen frühen Mittwochabend zur Versilberung meiner Amstel-Gold-Flaschen ausgewichen. Da waren dann alle Pfandflaschen-Automaten-Plätze besetzt von Vätern mit ihren Kindern und diversen Ikea- und anderen Tüten. Die Erzeuger freuten sich jedes Mal wie Bolle, wenn es einem ihrer Hochbegabten aus dem Einkaufswagen gelungen war, innerhalb von 60 Sekunden eine Pfandflasche in die dafür vorgesehene Öffnung zu schieben. Sie hatten viele Flaschen zu verarbeiten. Der frühe Abend scheidet für mich also ab sofort auch aus. Aber: Meine Kinder sind ja nun schon etwas älter. Habe ich was verpasst? Gehört neben Mandarin für Sprech-Anfänger und U3-Piccoloflöte zur kindlichen Frühförderung jetzt auch das Training am Pfandflaschen-Automat? Um auf alle denk- aber Gott behüte doch eigentlich undenkbaren Wechselfälle des Lebens vorbereitet zu sein? Ich habe keine Antworten und bin ratlos. Typisch Lükenbüßer.

Barbie, Ken und nix dazwischen

Was vergessen? Ach ja, Aldi. Da gibt es heute Barbie-Puppen für zehn Euro. Und oder Ken. W/M. Kein X und nix dazwischen? Hätte Lüke gefragt.

Text: Stefan Rahmann

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